Usbekistans Präsident Shavkat Mirsijajojew nahm am 30. Mai am Gipfeltreffen Zentralasien – Italien in Astana teil, wie der Pressedienst des Präsidenten berichtet.
An dem von Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew geleiteten Gipfeltreffen nahmen auch Italiens Premierministerin Giorgia Meloni, Kirgisistans Präsident Sadyr Dschaparow, Tadschikistans Präsident Emomali Rachmon und Turkmenistans Präsident Serdar Berdimuhamedow teil.
Die Gespräche konzentrierten sich auf den Ausbau der vielseitigen Zusammenarbeit zwischen den zentralasiatischen Ländern und Italien. Besonderes Augenmerk wurde auf Investitions- und Technologiepartnerschaften, Initiativen für eine grüne Wirtschaft sowie auf Austauschprogramme in den Bereichen Bildung und Kultur gelegt.
Präsident Mirsijajojew hob die Übereinstimmung des Gipfels mit den strategischen Partnerschaftsabkommen zwischen Zentralasien und Europa hervor, die auf dem Samarkand-Gipfel im April erzielt wurden. Er betonte das Engagement für eine produktive Zusammenarbeit, wobei das technologische, industrielle und intellektuelle Potenzial aller teilnehmenden Länder genutzt werden soll.
Die Bedeutung dieses multilateralen Dialogs mit Italien wurde angesichts der aktuellen globalen und regionalen politischen Trends, der zunehmenden gemeinsamen Sicherheitsherausforderungen und der Fortschritte auf dem Weg zu gemeinsamen Zielen unterstrichen.
Die lange Geschichte der Handels- und Kulturbeziehungen zwischen der Region und Italien bildet eine solide Grundlage für eine umfassende Partnerschaft in dieser neuen Phase.
Präsident Mirsijajojew skizzierte Usbekistans Vision für Prioritäten im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Zentralasien und Italien. Dazu gehörte die Aufrechterhaltung regelmäßiger Kontakte zwischen den Außenministerien zur Koordinierung der Ansätze zu wichtigen internationalen Fragen und die Einrichtung von Mechanismen für multilaterale Partnerschaft und Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsdiensten zur Bekämpfung von Terrorismus, Extremismus, Radikalisierung, Drogenhandel und illegaler Migration.
Im wirtschaftlichen Bereich stellte er den dreifachen Anstieg des Handels und der Investitionen zwischen Usbekistan und Italien in den letzten Jahren sowie die erfolgreiche Umsetzung von Projekten der technologischen Zusammenarbeit mit führenden italienischen Unternehmen fest.
Angesichts der starken geschäftlichen Präsenz Italiens in Usbekistans innovativer Entwicklung schlug er die Einrichtung einer permanenten Plattform für den Geschäftsdialog – den Business Club Zentralasien – Italien – unter der Schirmherrschaft der Handelskammern der Länder vor. Jährliche Treffen mit breiter Beteiligung der Wirtschaft sollen in den Hauptstädten der zentralasiatischen Länder und Italiens stattfinden.
Darüber hinaus sprach sich Präsident Mirsijajojew für ein umfassendes multilaterales Programm für industrielle und technologische Zusammenarbeit aus, das den Technologietransfer, den Austausch von Fachwissen, die Umsetzung bewährter Verfahren und die Schaffung von Hightech-Industrien fördern soll.
Er schlug vor, die Tiefverarbeitung von mineralischen und landwirtschaftlichen Ressourcen zu priorisieren; moderne Ausrüstungen für die Elektro-, Chemie-, Textil-, Leder-, Lebensmittelverarbeitungs- und andere Industrien herzustellen; die Lokalisierung der Komponentenproduktion und der Industriegüter; und die Einrichtung von Designzentren mit führenden italienischen Marken.
Um regionale Projekte zu erleichtern, kündigte er die Schaffung eines speziellen Industrieparks in der Region Taschkent an, der von einem europäischen Betreiber verwaltet wird. Er hob auch die Bedeutung der Gewinnung der italienischen Agenturen SACE und SIMEST sowie gemeinsamer Investmentfonds zur Unterstützung von Kooperationsprojekten hervor.
Präsident Mirsijajojew lobte die fruchtbare Zusammenarbeit bei der grünen Transformation und forderte eine umfassende Partnerschaft über eine multilaterale Plattform zur Unterstützung nationaler Dekarbonisierungsprogramme. Dies würde Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, einschließlich des Exports grüner Energie in die EU; Energieeffizienzprüfungen; die Modernisierung der Wasserinfrastruktur; und die Entwicklung von Wasserstofftechnologien unter Nutzung der führenden italienischen Hersteller und Ingenieurbüros umfassen.
Er würdigte den erfolgreichen Betrieb der Niederlassungen der Technischen Universität Turin und der Universität Pisa in Taschkent und begrüßte das Interesse anderer führender italienischer Universitäten. Er schlug die Einrichtung eines wissenschaftlichen und bildungspolitischen Konsortiums Zentralasien – Italien vor, um Forschung, akademische Austauschprogramme und Ausbildung in den Bereichen Ingenieurwesen, Design, Wasserschutz und Biotechnologie durchzuführen und zu finanzieren.
Er zeigte auch Interesse an der Gründung einer Tourismusallianz zur Förderung von Partnerschaften zwischen führenden Betreibern und zur Entwicklung gemeinsamer Tourismusprodukte. Das große Interesse der italienischen Öffentlichkeit an Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen in Rom und Florenz wurde mit Genugtuung zur Kenntnis genommen.
Um darauf aufzubauen, schlug er für das nächste Jahr ein Jugendforum zur Kreativwirtschaft und zum Kulturaustausch zwischen der Region und Italien in Chiwa vor.
Der Gipfel endete mit Ansprachen der zentralasiatischen Staats- und Regierungschefs und der italienischen Premierministerin sowie mit der Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung.