Am Abend des 17. Mai fegte ein heftiger Staubsturm durch Taschkent. Bahtiyor Pulatov, Mitglied der Gesetzgebungskammer des Oliy Majlis, führte das Ereignis auf eine Reihe von Faktoren zurück, die auf Expertenanalysen beruhen.
Laut Dr. Batir Khalmuratov, Doktorand am Forschungsinstitut für Ökologie und Umweltschutztechnologien, entstand der Staubsturm durch die Kollision einer kühlen nördlichen Luftmasse mit einer wärmeren südlichen Luftmasse, einen Druckanstieg und einen plötzlichen Anstieg der Windgeschwindigkeit. Diese starke Temperaturdifferenz führte zu starken Winden.
Diese starken Winde hoben Staubpartikel von trockenem Boden und exponierten Flächen auf, wodurch die Sicht und die Luftqualität in der ganzen Stadt beeinträchtigt wurden. Meteorologische Experten bezeichnen dies als „Frontkollision“, bei der die durch das Aufeinanderprallen von Luftmassen entstehende Instabilität die Wahrscheinlichkeit von starken Winden und Staubstürmen deutlich erhöht. Dies zeigte sich in Taschkent mit bedecktem Himmel, Blitzen und kurzen Schauern.
Interessanterweise herrschten in Nukus am selben Tag relativ stabile Wetterbedingungen mit nur kühlen Temperaturen und leichtem Wind. Experten vermuten, dass dieser Unterschied auf geringere Windgeschwindigkeiten, Bodenfeuchtigkeitsgehalt oder den Verlauf des Windes durch Gebiete mit weniger Staub zurückzuführen sein könnte.
Am 17. Mai belegte Taschkent unter den großen Städten weltweit den ersten Platz bei der Luftverschmutzung. Das Gesundheitsministerium forderte daraufhin die Bürger auf, den Aufenthalt im Freien zu minimieren. Das Sanitär- und Epidemiologische Komitee der Stadt Taschkent riet den Einwohnern ebenfalls, so weit wie möglich drinnen zu bleiben und beim Verlassen des Hauses medizinische Masken oder Atemschutzmasken zu tragen. Sie empfahlen außerdem die Verwendung von Luftbefeuchtern in Innenräumen, das Aufhängen feuchter Handtücher und eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr.
Das ungünstige Wetter führte in mehreren Bezirken von Taschkent und der Region Taschkent zu umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen sowie zu Verschmutzungen auf Straßen und Gehwegen.
Aufgrund des schweren Wetters und der starken Winde, die alle Bezirke der Hauptstadt betrafen, wurden die Einsatzkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Zur Gewährleistung der Sicherheit wurden einige Stromleitungen manuell abgeschaltet, was zu vorübergehenden Ausfällen für 8.500 Verbraucher in der Stadt Taschkent und 10.300 in der Region Taschkent führte.