Mo.. Juni 9th, 2025
Britisches Parlament billigt Gewissensentscheidung von Gesundheitsarbeitern bei assistiertem Suizid

Vorschläge zur Gesetzesänderung in England und Wales würden es todkranken Erwachsenen mit einer verbleibenden Lebenserwartung von sechs Monaten oder weniger ermöglichen, Hilfe beim Sterben zu suchen. Der Gesetzentwurf, der sich derzeit in der parlamentarischen Beratung befindet, hat im vergangenen November seine erste Stufe im Unterhaus bestanden. Anschließend erfolgten Überprüfung und Änderung, wobei die Abgeordneten weitere Modifikationen debattierten.

Zu den jüngsten Diskussionen gehörte ein wichtiger Änderungsantrag, der sicherstellt, dass niemand gegen seinen Willen zur Teilnahme an einer Sterbehilfe gezwungen wird. Dieser erweiterte Schutz umfasst jetzt ausdrücklich alle beteiligten Mitarbeiter, einschließlich Sozialarbeiter und Apotheker. Weitere Debatten und Abstimmungen über zusätzliche Änderungsanträge sind für den 13. Juni geplant, gefolgt von einer Abstimmung über die Weiterentwicklung des Gesetzentwurfs.

Die Regierung vertritt eine neutrale Haltung und gewährt den Abgeordneten eine freie Abstimmung nach dem individuellen Gewissen. Befürworter argumentieren, dass der Gesetzentwurf durch die Änderungen gestärkt wurde und die Linderung des Leidens todkranker Menschen und ihrer Familien hervorhebt. Gegner hingegen äußern Bedenken hinsichtlich der möglichen Nötigung schutzbedürftiger Personen und plädieren für verstärkte Schutzmaßnahmen und eine verbesserte Palliativversorgung.

Die Debatte war zeitweise heftig, wobei gegen die Gegner des Gesetzentwurfs Vorwürfe der „Panikmache“ und „offenkundigen Lügen“ erhoben wurden. Bedenken wurden hinsichtlich des möglichen Drucks auf Patienten geäußert, ihr Leben zu beenden, weil sie sich als Belastung fühlen, sowie hinsichtlich der Möglichkeit, dass Personen mit Anorexie die Kriterien für Sterbehilfe erfüllen. Änderungsanträge zielen darauf ab, solche Bedenken auszuräumen und sicherzustellen, dass die freiwillige Einstellung des Essens oder Trinkens allein eine Person nicht qualifizieren würde.

Der Gesetzentwurf, der ursprünglich die Genehmigung des High Court für jeden Antrag vorsah, enthält nun ein Prüfverfahren durch ein Expertengremium. Obwohl er zunächst mit einer deutlichen Mehrheit angenommen wurde, hat die Geschichte des Gesetzentwurfs Veränderungen in der Unterstützung der Abgeordneten erfahren, wobei einige Bedenken hinsichtlich der Praktikabilität und Sicherheit anführen. Die mögliche Legalisierung der Sterbehilfe in England und Wales stellt eine bahnbrechende gesellschaftliche Veränderung dar. Ein paralleler Gesetzentwurf in Schottland hat ebenfalls eine erste parlamentarische Hürde genommen, was auf eine wachsende Dynamik im gesamten Vereinigten Königreich in Bezug auf dieses sensible Thema hindeutet.

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Von ProfNews